Gestern war ich bei Fingerhaus. Sehr beeindruckendes Gespräch, aber auch beeindruckende Preise.
Der Hr. S. hat es etwas anders gemacht. Klar, er fragte mich erstmal nach meinen Vorstellungen, dann nach meinem Budget. Dann wollte er von mir die Kosten für die Baunebenkosten wissen. Ich nannte ihm mal 25.000 €.
Dann gings los mit seiner Kalkulation. Er nahm einen von Fingerhaus vorgefertigten Zettel, mit all den Positionen, die für die Baunebenkosten anzunehmen sind. Linke Spalte war mit Fingerhut kalkuliert, manchmal stand da ein Betrag, manchmal das Wort „enthalten“. Die rechte Spalte füllte er dann mit den Werten aus, die auf mein Haus zugeschnitten war.
Cool, endlich mal jemand, der die Nebenkosten mal beziffert!
Tja, und unter dem Strich standen da plötzlich 46.000 €. Uff. Dazu muss ich sagen, dass er wirklich alles als Baunebenkosten bezeichnet hat. Ich habe für mich natürlich auch schon eine Kalkulation erstellt, aber in 3 Bereiche eingeteilt. Hauinvestition, Grundstückskosten und Baunebenkosten. Bei mir fallen z.B. Grunderwerbssteuer, Notar,- und Vermessungskosten beim Grundstück an, deswegen war der Betrag meiner Baunebenkosten geringer.
Sei es drum, ich fand das einfach prima, dass Hr. S. sich die Mühe macht, und mit einem diese Positionen durch geht. Er meint, er möchte auch nachher noch einen glücklichen Bauherren und wenn er dazu beitragen kann, dass man später nicht vor bösen Überraschungen steht, möchte er dies gern tun. Top!
Auch fragte er nach meiner jetztigen Miete, was ich zukünftig an ungefährer Rate monatlich zahlen möchte und nach meinem Eigenkapital.
Wir diskutierten ein wenig über meine Gesamtinvestition. Ja, ich könnte mir mehr leisten, möchte es aber nicht. Ich fand den Teil des Gespräches aber auch sehr gut, er hat mir nicht versucht reinzureden, nur verdeutlichen wollen, dass alles sein Geld kostet, und dass ich mit meinen Vorstellungen etwas zu gering kalkuliere, obwohl ich das ja gar nicht notig hätte.
Dann sprachen wir auch hier ausführlich über die Heiztechnik. Ein Punkt, bei dem ich wohl bei jedem Anbieter etwas länger brauche. Auch hier wieder die Frage, warum ich mich denn für Gas entscheiden möchte. Ich legte ihm meine Berechnungen vor, wir diskutierten länger. In seine Kalkulation nahm er dann die Gasbrennwertherme auf, aber auch die Alternative mit der Luft-Wasserpumpe inkl. Fußbodenheizung.
Wir suchten dann noch einen Grundriss aus, denn dort war wohl der Typ des Hauses an den Grundriss gebunden. Auf meiner Agenda hatte ich die Grundrissgestaltung eigentlich noch nicht stehen, da dass das Letzte wäre, mit dem ich mich beschäftigen wollte, aber bei Fingerhaus ist das wohl der erste Schritt.
Ok, Grundriss, Größe, Heiztechnik, 3. Giebel und Dusche im Gästebad gewählt. Schlüsselfertig soll es naturlich auch sein.
Da stand dann auch wieder unterm Strich eine Summe, die mich schockierte. 240.000 €uro. Na dann Mahlzeit!
Ich habe ihm ganz ehrlich gesagt, dass es 40.000 €uro zuviel sind.
Er erzählte mir, dass er eine Kundin hatte, die ihm gesagt hätte, dass sie ein Angebot von 40.000 Euro weniger bei einem anderen Anbieter bekommen hätte. Er meinte, dass das ja nicht sein kann und ging mit ihr die Posten durch. Dabei kam heraus, dass da viele Sachen nicht mit drin waren und sie die dann später extra berechnet bekommt, wobei sie dann wieder bei 40.000 €uro mehr liegen würde.
Klar, dass Hr. S. dies erzählte. Er zeigte mir die Bauleistungsbeschreibung und ging einige Punkte durch.
Ja, ich weiß, dass man da höllisch aufpassen muß und mein Motto ist ja auch, lieber alles direkt beim Anbieter zahlen und mit aufgeführt bekommen, als später die böse Überraschung. Auch wieder diskutierten wir da, denn ich fragte, woher denn der Bauherr wissen soll, was wichtig ist und was nicht, wenn er noch nie davon gehört hat. Also fällt es ja auch nicht auf, wenn es nirgendwo steht.
„Zum Stück weit ist es auch Vertrauenssache“ waren seine Worte.
Da ich schon immer alles so gut es geht in meinem Leben recherchiere, natürlich auch beim Hausbau. Gerade da. Ich habe ein Buch von der Verbraucherzentrale, wo sämliche Formulare aufgeführt werden, was wichtig bei der Bauleistungsbeschreibung bzw. beim Werkvertrag ist. Diese Formulare soll man dem Anbieter überreichen und von ihm ausgefüllt zurück bekommen. So wäre man auf der sicheren Seite.
Nun habe ich Hr. S. dies erzählt und ihn gefragt, ob irgendein Anbieter bereit wäre, diese 70 Seiten auszufüllen. Die Antwort wußte ich schon vorher. Meine Frage daher: Wie soll ich jemandem vertrauen, der nicht bereit ist, Formulare von der Verbraucherzentrale auszufüllen?
Er verwies nochmal auf die Bauleistungsbeschreibung und ich sollte sie doch einfach mal mit einem anderen Anbieter vergleichen. Das werde ich tun, sicher nicht mit Scanhaus, sondern mal mit Pro Haus, der auch die genannten 40.000 € niedriger liegt. Ich bin gespannt!
Fazit: Auf jeden Fall war dies mein bestes Gespräch bis jetzt und würde ich es abhängig von der Beratung machen, würde ich mich für Fingerhaus entscheiden!
Hr. S. hat mir eine ganze Mappe erstellt, von dem Angebot, dem Musterwerkvertrag, Kostenaufstellung über die einzelnen Ausbaustufen, falls ich doch was in Eigenleistung machen möchte usw. Echt wahnsinn. Wenn ich da an Prohaus denke, wo ich ja eine flapsige Email bekommen habe, als ich nach der Kostenaufstellung der Ausbaupakte oder dem Finishpaket gefragt hatte.
Ach man, warum kann Fingerhaus nicht die Kosten von Pro Haus haben, oder Pro Haus nicht die Beratung von Fingerhaus?!?!?!
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